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17.07.2023

Im Landkreis lässt sich gut und sicher leben

Im Landkreis lässt sich gut und sicher leben

Polizeipräsident Schöniger stellt dem Landrat erfreuliche Zahlen vor

„In Bayern lebt man sicher. In der Oberpfalz noch sicherer. Und der Landkreis Schwandorf liegt von der Sicherheit her auf einem Spitzenplatz. Vergleicht man die Aufklärungsquote in den 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten in Bayern, liegt der Landkreis mit 76 % auf Platz 7 von 96. Drei von vier Straftaten werden also aufgeklärt.“

Dieses Fazit zog der neue Polizeipräsident der Oberpfalz, Thomas Schöniger, in Begleitung der Inspektionsleiter, der Kriminal- und Verkehrspolizeiinspektionen sowie der Autobahnpolizei beim Sicherheitsgespräch, welches zugleich als Antrittsbesuch als Polizeipräsident bei Landrat Thomas Ebeling stattfand. Ein Dank galt den Feuerwehren im Landkreis für die wertvolle Unterstützung in Sicherheitsbelangen.

Dass die Zusammenarbeit zwischen den Polizeidienststellen und dem Landratsamt gut und unkompliziert verläuft, stellten sowohl der Polizeipräsident als auch der Landrat heraus. Neben der routinemäßigen Zusammenarbeit in vielen Bereichen, etwa in Sicherheits- und Verkehrsfragen, wurden auch die Herausforderungen gut bewältigt, die die Pandemie und die Flüchtlingsbewegungen mit sich brachten. Bei der Kriminalitätslage, der Aufklärungsquote und verschiedenen Delikten wie etwa Diebstahl und Rauschgift wurde jeweils die Entwicklung in den letzten zehn Jahren beleuchtet. Aktuell wurden die Zahlen der Jahre 2019 und 2022 verglichen, da die Corona-Jahre, in denen kaum Veranstaltungen stattfanden, kein repräsentatives Bild ergeben. „Im Landkreis Schwandorf haben wir weniger Straftaten und höhere Aufklärungsquoten“, leitete Schöniger seine Bilanz ein.

Im Jahr 2022 gab es im Landkreis 4.968 Straftaten. Das ist der niedrigste Wert in den letzten zehn Jahren, wenn man vom Corona-Jahr 2021 absieht. Aufgeklärt wurden 76 Prozent aller Straftaten, das ist der zweitbeste Wert der letzten zehn Jahre. Die Gründe für diese erfreuliche Bilanz sind vielschichtig. Neben der guten Arbeit der Polizei spielen auch die verbesserten Möglichkeiten der Spurensicherung, etwa im Bereich der DNA-Analysen, als auch die Tatsache eine Rolle, die der Polizeipräsident auf den Punkt brachte: „Im ländlichen Raum funktioniert die Sozialkontrolle der Bevölkerung besonders gut“. Hier hält der Nachbar die Augen noch offen und wählt den Notruf 110, wenn er in seiner Straße etwas Verdächtiges wahrnimmt. Hinweise aus der Bevölkerung sind für die Arbeit der Polizei wichtig.

Leider gibt es nicht in allen Bereichen erfreuliche Ergebnisse. Betrachtet man innerhalb der Straftaten die Fälle der Gewaltkriminalität, etwa gefährliche Körperverletzungen, dann summieren sich die Fälle des Jahres 2022 auf 231. Das ist der höchste Wert an Gewaltkriminalität in den letzten zehn Jahren. Hier wirken sich Vorfälle aus, die zu vorgerückter Stunde in angetrunkenem Zustand etwa vor Diskotheken passieren. „Nach Corona hat sich das Weggehverhalten wieder geändert“, bilanzierte der Polizeichef.

Niedrige Werte bei der Straßenkriminalität

Das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wird freilich weniger von nächtlichen „Wirtshausraufereien“ geprägt, sondern in besonderer Weise von der Entwicklung der Straßenkriminalität. Und hier sieht es wieder sehr gut aus. 640 Fälle von Straßenkriminalität gab es im Landkreis Schwandorf im Jahr 2022. Das ist wie bei der Zahl der Straftaten der niedrigste Wert in den letzten zehn Jahren, wenn man das von Corona geprägte Jahr 2021 außer Acht lässt. Diebstähle machen ein Fünftel aller Straftaten aus (985 von 4.968). Die Aufdeckung von Rauschgiftdelikten bleibt mit 654 Fällen auf einem hohen Niveau, was ein Beleg für die Aufklärungsarbeit der Polizei ist. Denn solche Delikte werden in der Regel nur erkannt, wenn entsprechend kontrolliert wird.

Geschwindigkeitskontrollen erhöhen Verkehrssicherheit

Dass bei mehr zugelassenen Fahrzeugen und mehr Verkehrsteilnehmern leider auch mehr Unfälle passieren, scheint plausibel. Aber: die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist zurückgegangen. Im Jahr 2022 gab es im Landkreis Schwandorf 4.786 Verkehrsunfälle, davon 499 mit Personenschaden. Verletzt wurden dabei 691 Personen. Fünf Personen wurden getötet. „Jeder Verkehrstote ist einer zu viel“, weshalb alle Beteiligten in der Pflicht bleiben, auch wenn es im Jahr zuvor nach zehn Tote gab. „Bei sehr vielen Unfällen ist überhöhte Geschwindigkeit mit dabei, auch wenn sie nicht immer als Hauptursache gilt“, bilanzierte die Verkehrspolizeiinspektion Amberg. Gestiegen sind die Alkoholunfälle, und zwar von 43 (2020) und 47 (2021) auf 67 im Jahr 2022. Bei diesen Unfällen wurden 36 Personen verletzt und eine Person getötet. Geschwindigkeitskontrollen sind notwendig, weil sie insgesamt zu mehr Bewusstsein und zu einer Verbesserung der Verkehrsdisziplin beitragen. „Für die Verkehrssicherheit sind auch die Ausbaumaßnahmen an unseren Straßen wichtig“, betonte Landrat Thomas Ebeling und warb in diesem Zusammenhang um Verständnis für die ein oder andere notwendige Umleitung.

Ältere Radfahrer oft ohne Helm

Eine überraschende Erkenntnis lieferte das Sicherheitsgespräch im Bereich der Radfahrer. Mit dem zunehmenden Aufkommen von E-Bikes und Pedelecs gibt es erfreulicherweise immer mehr ältere Radfahrer. Leider ist diese Gruppe vielfach ohne Helm unterwegs, weil man den Helm von früher her nicht gewohnt ist. Dabei ist ein Unfall mit einem Radfahrer sehr oft ein Unfall mit einer verletzten Person. Ob Jung oder Alt – wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte einen Helm tragen.

„Angriffe auf Kommunalpolitiker sind Angriffe auf die Demokratie“, leitete Polizeipräsident Schöniger auf einen weiteren Bereich über. In der Oberpfalz gab es im letzten Jahr 35 Hasspostings und 96 Angriffe auf Amts- und Mandatsträger. Nachdem die Inspektionsleiter die örtliche Sicherheitslage beleuchtet hatten, gaben Landrat Ebeling und Präsident Schöniger das Credo für die Zukunft aus: „Gemeinsam wollen wir den guten Platz, den der Landkreis hat, halten“. Viele tüchtige Kräfte und aufmerksame Bürgerinnen und Bürger werden daran mitwirken.

17.07.2023