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3. Sitzung des Jugendhilfeausschusses

des Landkreises Schwandorf, Wahlperiode 2014 / 2020
Montag, 29. Juni 2015, 14 Uhr, Sitzungssaal des Landratsamtes Schwandorf

Tagesordnungspunkt 1 - Oberpfalzweite Krisenversorgung für Kinder und Jugendliche

Frau Riegelsberger-Ganglmeier, Deutscher Kinderschutzbund, Kreisverband Regensburg, dankt für die Einladung. Sie erläutert das Konzept zur Beratung für Kinder- und Jugendliche. Mit diesem Angebot könne Kindern und Jugendlichen anonym und kostenfrei geholfen werden. Dabei werde sich derer Medien, Telefon und Internet, bedient. Sehr wichtig sei dabei die Qualität der gebotenen Hilfestellung durch erfahrenes und gut ausgebildetes Fachpersonal und die oberpfalzweite Vernetzung mit weiteren Fachstellen. Für die Hilfesuchenden sei eine Notruf-Telefonnummer eingerichtet worden und diese könnten sich rund um die Uhr an eine Online-Beratungsstelle wenden. Hilfebedarf sei nachweislich auch im Landkreis Schwandorf gegeben.

Herr Ziegler, Kolping Bildungswerk, fragt, in welcher Weise das Angebot publiziert werde.

Frau Riegelsberger-Ganglmeier erläutert, es würden Flyer und Plakate an alle Schulen ausgegeben und über Buswerbung und im Rundfunk informiert. Die Öffentlichkeitsarbeit nehme einen wichtigen Stellenwert ein, um Kinder und Jugendliche auf das Angebot aufmerksam zu machen.

KR Hanisch, FWG, möchte wissen, wie nach den ersten anonymen Kontakten weiter verfahren werde und ob eine Erfolgsquote der Arbeit benennbar sei.

Frau Riegelsberger-Ganglmeier berichtet, der Vorteil bei dem regionalen Angebot sei die Möglichkeit, nach einer ersten unverbindlichen Meldung Vertrauen aufzubauen. Nach Wunsch und Möglichkeit würden dann Erziehungsberechtigte oder Vertrauenspersonen eingebunden werden. Bei Bedarf werde Kontakt zu Erziehungsberatungsstellen vor Ort, Mediatoren oder Schulpsychologen hergestellt. Eine Erfolgsquote könne allerdings nicht bestimmt werden.

Herr Klarner, Erziehungsberatungsstelle Schwandorf, bestätigt, die Möglichkeit eines anonymen Hilferufes biete bereits einen wichtigen Rettungsanker, auch wenn eine Vertiefung des Kontaktes darüber hinaus oft nicht erfolgen würde. Er sehe das Angebot des Kinderschutzbundes als wertvolles regionales Angebot, wobei die Vernetzung mit örtlichen Stellen von großem Wert sei. Für eine erfolgreiche Arbeit müsse die Bekanntmachung des Angebotes kontinuierlich weiterbetrieben werden.

Herr Utz, Caritasverband, fragt nach der Qualifizierung der ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Frau Riegelsberger-Ganglmeier erklärt, das ehrenamtliche Team setze sich zusammen aus ausgebildeten bzw. in Ausbildung befindlichen Psychologen, Sozialpädagogen und Erziehungswissenschaftlern sowie langjährigen erfahrenen Mitarbeitern. Die Berater würden in zahlreichen Fortbildungsmaßnahmen unter anderem in Regensburg an der OTH im Rahmen eines Lehrarbeitssemesters speziell für ihre Tätigkeit geschult.

Die Verwaltung bietet an, das Netzwerk Jugendarbeit im Landkreis Schwandorf könne bei der Publizierung des Angebotes eingebunden werden.

Herr Ziegler fragt nach einer bereits bestehenden bundesweiten Internetanlaufstelle für Jugendliche.

Herr Klarner berichtet, ein Mitarbeiter der Erziehungsberatungsstelle Schwandorf sei zeitweise in eine vorhandene Anlaufstelle eingebunden gewesen. Der Vorteil von überregionalen Angeboten sei die große Erfahrung und Bündelung von Kompetenzen. Bei einem regionalen Angebot sei der Vorzug gegeben, einen weitergehenden persönlichen Kontakt aufzubauen sowie die Vernetzung mit Ansprechpartnern vor Ort. Beide Vorgehensweisen hätten ihre spezifischen Stärken.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling ist der Ansicht, das Angebot beider Maßnahmen sei durchaus anstrebenswert. Er verliest den Beschlussvorschlag.

Der Jugendhilfeausschuss beschließt:
Der Landkreis Schwandorf beteiligt sich vorbehaltlich der Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel durch den Kreistag an der oberpfalzweiten Krisenversorgung (telefonische und online-Beratung) des Deutschen Kinderschutzbundes Regensburg für Kinder und Jugendliche.