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5. Sitzung des Jugendhilfeausschusses

des Landkreises Schwandorf, Wahlperiode 2014 / 2020
Montag, den 27. Juni 2016, 14 Uhr, Sitzungssaal des Landratsamtes Schwandorf

Tagesordnungspunkt 4 - Jahresbericht 2015 des Kreisjugendamtes

Die Verwaltung erläutert den Jahresbericht.

Bei den Stellenbesetzungen im Amtsbereich habe es geringfügige Mehrungen gegeben. Auffällig sei ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen im Kinder-Tagesbetreuungsbereich. Bei den Kinderkrippenplätzen sei ein weiterer Ausbau zu verzeichnen. Derzeit seien 60 zusätzliche Krippenplätze in Bau bzw. Planung. Insgesamt stünden aktuell 722 Krippenplätze zur Verfügung. Die Nettoausgaben für alle Maßnahmen hätten auch im vergangenen Jahr wieder eine Steigerung erfahren.

Immer größeren Anteil bei der Jugendhilfeplanung nähme der Bereich Jugendsozialarbeit an Schulen ein. Ende 2015 seien 13,5 Stellen dafür vorhanden gewesen.

Die Zahl der Anklagen aufgrund von Straftaten bei Jugendlichen und Heranwachsenden sei auf Vorjahresniveau geblieben, im Bereich Jugenddrogenkriminalität habe es einen mäßigen Anstieg gegeben, wobei der Anteil der Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren darunter jedoch deutlich anwuchs.

Die Verwaltung berichtet über die kommunale Jugendarbeit. Für diesen präventiven Bereich seien in 2015 insgesamt 19.540 € an Fördermitteln ausbezahlt worden. Ein Schwerpunktthema habe in diesem Jahr die Arbeit mit jungen Flüchtlingen dargestellt. Zahlreiche Aktionen, Beratungs- und Schulungsmaßnahmen und verschiedenste Projekte seien auch in 2015 wieder angeboten und durchweg gut angenommen worden. 

KRin Roidl, SPD, dankt für den anschaulichen Bericht. Sie möchte wissen, in wieweit sich der Zuzug von minderjährigen Flüchtlingen bzw. die zu erwartende Anerkennungswelle auf die Anzahl der Betreuungsplätze auswirke. Weiterhin wünscht sie Auskunft darüber, ob es Zahlen oder Hinweise auf eine positive Auswirkung der präventiven Maßnahmen im Bereich der Jugendhilfe gäbe.

Die Verwaltung erklärt, es sei schwer abzuschätzen, wie sich der Zuzug von Migranten auf die Kinderbetreuungssituation auswirken werde. Fakt sei, dass Migranten einen Anspruch auf den Besuch einer Kindertagesstätte hätten. Zahlenmäßig ließe sich derzeit noch keine Prognose erstellen. Es werde allerdings in allen einschlägigen Bedarfsplanungsgesprächen deutlich darauf hingewiesen, dass von einem vermehrten Bedarf ausgegangen werden müsse.

Der Vorsitzende Landrat Ebeling ergänzt, es sei heute noch nicht absehbar, ob und in welchem Ausmaß mit einer erneuten Flüchtlingswelle in diesem Jahr noch zu rechnen sei. In jedem Fall müssten die Betreuungsstellen die hier lebenden Kinder aufnehmen, unabhängig von einer erfolgten Anerkennung.

Die Verwaltung erklärt weiterhin, der Erfolg von Präventivmaßnahmen sei in Zahlen und Fakten kaum darzustellen. Der Bedarf an Heimunterbringungen sei in den letzten Jahren konstant geblieben, was als mögliches Anzeichen für gute Präventionsarbeit gedeutet werden könne. Man sei stets um Optimierung bemüht. Derzeit würden beispielsweise Überlegungen zur weiteren Verbesserung von Diagnostik, Hilfegewährung und Hilfeplanung getroffen.

19.07.2016